Es war einer dieser Tage, nichts passte und es schien, als würde ihr nichts Freude bereiten.
Sie lief die Straße entlang. Ihr Vater lag nun seit langer Zeit an diesem Ort, der Ruhe. Sie konnte in besuchen, wann immer ihr danach war. Wie Wasser den Stein formt, so formte die Zeit sie. Zeit die sie nicht mehr mit ihrem Vater hatte.
Einen Sommertag. Sie lag im Garten auf der Liege, das Buch neben sich. Sie hatte aufgehört zu Lesen. Sie döste vor sich hin. Leicht lief Musik aus ihren Handy. Moderne Handys spielten sogar ihren Besitzer zuliebe Lieder ab, wenn der/die Besitzer/Besitzerin das Handy darum bat.
Der Mann stand am Gartenzaun. Sie döste. Er stand noch länger, stand und lauschte dem Lied. Nicht zu laut, nicht zu leise, lief es. Das Lied.
Aus einem Grund den niemand kannte und erfahren würde, beendete sie ihr Dösen, und sah zum Gartenzaun. Sah ihn an, und sah in seine Augen. Sie sah längere Zeit in seine Augen. Dann setzte sie sich aufrecht hin. Ihr Sommerkleid glatt streichend.
Ein anderes Lied lief.
Der Mann nannte den Namen des Interpreten, den Titel des Liedes. Sonst sagte er nichts.
Sie nickte.
Dann ging der Mann weiter. Sie sah ihm hinterher. Welch eigenartiger Moment dies doch war.
Welch besonderer Mann, er war.
Sie dachte nicht mehr weiter darüber nach. Ging ins Haus, und fing an aus dem Kühlschrank in der Küche etwas zu Essen zu holen. Sie war jetzt hungrig.
Am Abend holte ihre Freundin sie ab, sie wollten Tanzen gehen. Musik, gute Lieder und dazu zu Tanzen, war ihre große Leidenschaft.
Die Musik lief, die Tänzer blieben nicht aus, und sie tanzte und tanzte. Fast ein Hauch von Glücklichsein.
Dann kam das Lied wieder. Sie schluckte. In dem Moment fragte sie eine Stimme: „darf ich bitten!?!“
Sie sah in diese atemberaubenden Augen, ihr Herz klopfte laut, und sie tanzten. Sie tanzte mit ihm. Strahlend ihre Augen, strahlend ihr Lachen, und ihr Blick zu ihm, ging ihm durch Mark und Bein. Sein Herz klopfte, sein Magen fing zu Kribbeln an.
Sie tanzten, und tanzten, die restliche Zeit des Abends.
Wochen später, sie gingen Spazieren. Dann kamen sie an dem Ort vorbei, den Ort der Ruhe. Er und sie besuchten ihren Vater an diesen Ort. In ihr war das Lied. Das Lied erfüllte sie. Das besondere Lied, ihrer ersten Begegnung und das Lied das ihr Vater für sie sang. Damals.
Sie wusste, es war gut. Alles würde seine Richtigkeit finden, und sie war glücklich.
In deiner Erinnerung wirst du nie, nie einen Menschen verlieren, der deinem Herzen eine Melodie der Liebe schenkte.