13.12.2021
Weil mich mein "Mausestern", Sabine, zu diesem Märchen inspirierte.
LG
Eure
Dani Karl-Lorenz
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Mausestern
Es war vor, bestimmt 180 Jahre war es her, vielleicht auch länger. Damals, diese Stadt hatte noch nicht so ihren Namen. Sie lag verschneit in den Bergen. Die Stadt war uralt, also wirklich viele, viele Jahrhunderte alt. Aber außer den vereinzelten Anwohnern, lebten nur noch mehrere Mäuse -Familien dort. Selten kamen Besucher von Außerhalb.
Es war Sitte, dass die Familien, auch die Mäuse-Familien einluden. Vor allem in den kalten Vorweihnachtstagen, wenn der Schnee hoch und die Kälte tief in die Glieder fuhr.
Die Stuben der Hütten waren wohlig eingerichtet zu Weihnachten, mit Tannenzweigen und den gebastelten Strohsternen.
Ein kleines Mäuschen, es war beliebt bei Mensch und Tier, es war herzallerliebst, half gerne wenn Mäuschen in Not waren, und hörte lange Stunden den Mäuse-Kindern bei ihren Gedanken zu. Oft erzählte das kleine Mäuschen, die Mäuse-Dame auch den Anderen Geschichten.
Nun sprang es auf den Tisch, die Menschen lachten, die in der Hütte zusammen saßen, und sie fing an mit Piepse-Stimme zu erzählen.
Keiner wusste, das die Menschen in der Zeit, der Vorweihnachtszeit in dieser Stadt auch die Sprache der Mäuse deuten konnten.
Es war ein gehütetes, seit langen Jahren unter den Einwohnern bekanntes Geheimnis.
So erzählte das Mäuschen:
„Vor langer, langer Zeit war eine Mäuse-Familie, sie zog durch die Straßen, weite verschneite Straßen, in denen es kalt war. Ihre Füßchen fühlten sich bitterkalt an, und sie eilten sich, weiterzukommen.“
So fing ihre Geschichte an.
Die Menschen und die Mäuse hörten gespannt der Mäuse-Dame zu.
Als das Mäuschen mit der Geschichte fertig war, sie vom Tisch springen wollte, fiel aber ein Strohstern vor ihre Pfoten. Sie sprang auf den Strohstern, dann hinab auf den Boden. Komischerweise wärmte der Strohstern ihre Pfötchen derart, dass ihr nicht kalt wurde, als sie dann nach Hause lief.
Alle lachten glücklich, heiter und belustigt.
Wie schön war es doch, wenn die Mäuse-Dame erzählte. Jedes Mäuschen, jeder Mann und Frau, und die Kinder, ob Mäuschenkind oder Menschenkind, mochten sie, weil sie so lieb war, so warmherzig, und ihre Geschichten ließen einen in Welten eintauchen, in Welten der Fantasie.
„Mausestern, wir haben dich gerne! Mausestern gib auf dich acht, wenn dunkel und kalt ist, die Nacht. Mausestern, lauf mit Sause-Geschwindigkeit zu dir nach Hause, denke stets an dich und mache oft eine Erholungspause. Mausestern gib auf dich acht, wenn dunkel und kalt ist, die Nacht. Am nächsten Tage sei es dir immer Gut, sei voller Zufriedenheit, Kraft und täglich voller Mut.“
So dachte still jeder Mensch und jede Maus, über Mausestern. Gute Nacht.