Schnuff

Es war – ich glaube gestern, nein, kann letzte Woche gewesen sein. Oder war es ein Jahr her? Heute weiß ich es nicht mehr. 

Ich sitze da, denke zurück. Nein! Ich kann es nicht mehr genau sagen, wann es war. 

Ich hörte diese Musik, und ich sah ihn plötzlich. In meinem Traum. Meiner Fantasie. „Schnuff“, dieses weiße, kleine so lebhafte Wollknäul. Ein kleiner, übermütiger, und doch so wunderbarer, kleiner Hund. 

Ihr wisst sicher, ihr kennt das? Da denkt ihr an nichts Böses, lässt den Gedanken freien Lauf, und plötzlich bohrt sich in die Gedanken ein Bild ein. 

Genau so geht es mir gerade. Dieser kleine „Schnuff“, er ist so tief in meinem Kopf. Meinen Gedanken. 

Meine Finger, sie wollen nicht mehr so tippen. Die Gicht. Das Alter. 

Mein Alter wollt ihr wissen? Ich würde sagen, Methusalem ist mit seinen 969 Jahren, lt. der Bibel, ein junger Mann, gegen mich. 

So fühle ich mich aber nicht. Ein heiteres Lachen umspielt mein Gesicht als ich diesen wunderbaren, kleinen Wollknäul auf einem Foto sehe. 

Ein wundervoller, kleiner Wollknäul, wie ich feststelle. Für einen Moment schließe ich meine müden Augen. Da ein Bellen. Fröhlich, voller Kraft. So total voller Heiterkeit. 

In meinem Kopf! Ich kann ihn hören. Dann, öffne ich eine neue Datei auf meinen Computer, lächle in mich, und danke dem kleinen Hund in meinen Gedanken, für diesen Ausflug vom Alltag. 

Musik läuft laut, lustig, flott, und ich fühle mich wieder jung. 

„Danke kleiner Jungbrunnen, der du mir bist, Wollknäul. Danke „Schnuff!“, flüstere ich in den durch Musik lauten Raum, meiner Wohnung, in dem ich sitze.

Damals! Das ist jetzt ein Jahr, ein Tag her? Eine Stunde?

Da höre ich ihn wieder Bellen, Schnuff! In meinem Kopf! Danke Fantasie. Danke Erinnerung! 

Alt ist, wer keine Träume mehr hat.