Gedichte, Kurzgeschichten, Märchen, Sprüche

Denke, 

dein Land in dir.


Hügelig, dann wieder Berge so hoch in dir, so großartig.


Die Täler deiner Empfindungen, die Anhöhen aber auch deiner Angst, die dir Mut Abverlangen, und der kleine Bach, deiner Verzagtheit.


Du gehst wieder und wieder Straßen in dir.


Einsam, manchmal, mutlos, in eine Nacht in dir blickend. Klein, um dann dich so groß zu fühlen. Dieses Land ist in dir.


Das Meer deiner Sehnsüchte, und der Himmel deiner Illusionen, über dir. Wenn ja, wenn du – für einen ruhigen Augenblick an deinem Meer sitzt. Du fühlst eine Weite, mit Blick auf dein Meer in dir.


Dann stehst du vielleicht auf, und denkst zurück, in deine Vergangenheit. Du hast Spuren, deiner Vergangenheit in dir. Manchmal, ja manchmal zögerst du. Du hast vielleicht, vielleicht sehr sicher sogar, Zweifel. An der Richtigkeit. Zweifelst an dir. 


Du zweifelst dann, an den Worten anderer Menschen. Zweifel so stark. Aber dann gehst du weiter deines Weges, in eine Wiese der Heiterkeit, mit Schmetterlingen, die wie deine Träume, schön sind. Schmetterlinge, die nie einer einfangen konnte. In deinem Land. Sie fliegen leicht im sonnigen Himmel. Deines Landes.


Dein Land, Wälder, Wiesen und Felder. Erfahrungen, Enttäuschungen. Aber auch Lehren, Gelerntes.


Die Jahreszeiten deines Lebens, die kamen und gingen. Frühling, du warst so motiviert, Sommer, die Schwüle der Augenblicke, die so sinnlich erlebt in dir, - sie machten dich Träge.


Es folgten Herbst, die Drachen im Wind, sie ließen dich wieder Kind sein, das Kind in dir, es lachte, glücklich, frei und ohne große Sorgen. Dann aber weinte es, manchmal. Das Kind in dir, denn es folgte dem Frühherbst, die ersten Spuren von Schnee. Kälte, kalt war es deinen inneren Kind. Also wärme es, immer, durch dein Strahlen in dir. Deine Kraft. Nimm dein Kind in die Arme, signalisiere ihm. Du, die/der Erwachsene. Dein Ich heute, und jetzt, ist für dein inneres, und manchmal so verletztes, trauriges Kind, da. Der Winter. Es folgte, so oft in dir, besinnliche Zeiten. Aber doch auch Stress, wenn plötzlich Wind aufkam, in der Winterlandschaft. 


Es waren Erwartungen vielleicht in dir, die sich nicht erfüllten? 


So kamen und gingen Jahreszeiten in dein Land. Dein wunderbares Land, dein Ich. Du.


Du, ja DU – fühle dich einfach wohl in deinem Land.


Deinem Ich!


Dani Karl-Lorenz