Gedichte, Kurzgeschichten, Märchen, Sprüche

Drachenflug

Lukar flog durch die Lüfte und atmete die frische Luft des Wintermorgens tief in seine Lungen ein. Er war ein kleiner Drache der es genoss in die Lüfte zu steigen und die Freiheit so ganz in sich aufzunehmen.

Welche Träume hat ein Drachenjunge, wenn er fliegt? An was dachte Lukar wohl, als er so im Wind segelte? Könnte man sich jetzt fragen!

Er hatte schon große Flügel und sein Vater hatte ihm neulich erst beigebracht durch sein Feuerspucken im Dorf Wärme zu schaffen.

Die Dorfbevölkerung liebte Lukar und auch seine Dracheneltern. Die Drachen lebten im Einklang mit den Dorfmenschen und halfen wo sie nur konnten.

So hatte lukar also beim Holz in der großen Feuerstelle, um die herum die Zelte standen, für Feuer gesorgt. Man sang an Winterabende, dick eingepackt in Gewandungen, um die große Feuerstelle herum sitzend, alte Weisen, die die Menschen vor langer Zeit übernommen hatten.

Lukar war ein wundervoller Drachenjunge.

Er segelte nun mit dem Wind umher, besah sich die Welt von oben und konnte seine Freiheit in vollen Zügen genießen.

Das kleine Dorf hatte sich in den Bergen herum, mit den vielen Jahren entwickelt und die weisen Alten erzählten den Jungen vom Aufbau ihrer Ahnen. Das kleine Dorf lag nahe einer Bergwand, und wenn man nicht aufpasste ,kam man einem Steilabhang sehr nahe.

Aber die Dorfbewohner wussten um die Steilabhänge und achteten gut auf sich.

Doch plötzlich hörte Lukar neben lauten Kinderlachen einen Aufschrei. Er spitzte seine Ohren und flog sofort zu der Stelle, von der er glaubte, dass der Aufschrei kam.

Ein kleines, wirklich kleines Dorfmädchen, hing an einem Ast am Steilabhang und schrie laut um Hilfe.

Lukar segelte um das Mädchen herum und sie konnte auf seinem Rücken landen. Gerade als sie die Kraft sich zu halten verließ und den Ast los ließ.

Mit dem kleinen Mädchen auf dem Rücken segelte Lukar nun zum Dorf. Das Mädchen weinte still, weil sie der Absturz sehr erschreckt hatte.

Ihre Mutter lief sofort zu Lukar und nahm das kleine Mädchen in die Arme und tröstete sie.

Langsam aber beruhigte sich das kleine Kind und wurde ruhiger und ruhiger, dann sah sie Lukar an. Sie sprang vom Schoß ihrer Mutter um dann Lukar fest am Drachenhals zu umarmen.

Das ist lange Jahre her. Viele lange Jahre.

Lukar war ein weiser alter Drache nun und erzählte den Drachenkindern wie die Menschen im Dorf die Drachen lieb gewonnen hatten.

Die Drachenkinder liebten die Geschichten des weisen Drachen Lukar.

Lukar breitete die großen Flügel über die Drachenkinder aus, umschloss die jungen Drachen und flüsterte:

„den Mut tragt Ihr in Euren Drachenherzen und die Weisheit der wärmenden Liebe, die ihr Drachenkinder Euer Eigen nennt!“.

Dann wurde Lukar still und lächelte leise in sich hinein! Wissend um so Vieles. Weise wie er, Lukar, der Drache, nun einmal war.